Mittwoch, 2. Januar 2013

Rinks & Lechts

Heute hat sich auf Twitter eine Diskussion um Rechts- und Linksextremismus abgespielt, die sämtliche
Stücke gespielt hat, und teilweise immer noch am Laufen ist.



(Die hier gezeigten Tweets geben keinesfalls ein vollständiges Bild der Diskussion).

Aber wenigstens wurde Stalin nicht mit Hitler verglichen, so wie es Christian Ortner in einem Presse-Gastkommentar anlässlich des Grazer KPÖ-Erfolges getan hat.

Kern der Sache ist eigentlich die: Warum sind die Rechtsextremisten böse, während die Linksextremisten scheinbar alles tun dürfen?

Zuallererst: es gibt zwar sehr wohl eine mehrheitlich akzeptierte Definition des Rechtsextremismus, eine der linken Gegenstückes ist hingegen nicht wirklich vorhanden:
„Weder in den wissenschaftlichen noch in den politischen Diskussionen gibt es eine einheitliche und als verbindlich anerkannte Definition der Begriffe Linksradikalismus und Linksextremismus.“; Während sich der Begriff „Rechtsextremismus“ in der Forschung weithin eingebürgert hat und wenigstens doch eine ungefähre Vorstellung von den Untersuchungsobjekten existiert, findet der Begriff „Linksextremismus“ selten Verwendung. (Schubarth/Stöss (Hrsg.): Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland – Eine Bilanz.)
Kurzer Exkurs in den Verfassungsschutzbericht 2010: Da stehen 90 linksextremen Straftaten 791 rechtsextremen entgegen. Und der Verfassungsschutz hat längst nicht alle rechtsextrem motivierten Straftaten berücksichtigt.

Frederic Valin bring es ziemlich gut auf den Punkt:
Der Unterschied zwischen Rechtsextremen und Linksextremen ist der: die einen sind antidemokratisch, die anderen antikapitalistisch.
Antikapitalistisch heißt nicht: gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Man kann Antikapitalist sein und ein guter Staatsbürger.
Eine Gesellschaft die in weiten Teilen nach rechts gerückt ist (so wie die Österreichische Mehrheit) sieht in demokratischen Grundrechten von Streiks oder Demonstrationen, in zivilem Ungehorsam gegen unmenschliche Behandlung von Menschen, in Zivilcourage schon Linksextremismus.

Noch mal zum mitschreiben:
Man kann Christ sein, ohne Kreuzzüge veranstalten zu wollen und man kann Kommunist sein, ohne Dissidenten erschießen zu wollen. Aber man kann kein Nazi sein, ohne Menschen in Rassen einzuteilen und die Vernichtung der Minderwertigen zu fordern.. (Michel Reimon)
Das ist der große unterschied zwischen Links- und Rechtsextremismus, zwischen Genner und Haslinger, zwischen FPÖ & Zivilcourage.

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